Vogtjosefhof, Leonhard Fischer

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Über den Betrieb

Der Betrieb wird von der Familie Fischer bewirtschaftet und beherbergt neben Rindern, Schweinen und Hühnern auch viele Haustiere. 2008 wurde der Betrieb auf ökologischen Landbau umgestellt und ist Mitglied bei Bioland.

Die teils sehr kleinen Grünlandflächen werden zu unterschiedlichen Zeiten genutzt. Somit sind immer Flächen vorhanden, die nicht frisch gemäht oder beweidet sind und Rückzugräume für viele wildlebende Tiere darstellen. Einige Flächen sind extrem steil. Durch die Nutzung solcher schwer zugänglichen Bereiche werden besonders artenreiche Lebensraumtypen erhalten. Auf dem Betrieb sind einige sehr extensiv genutzte Wiesen, die nur einmal im Jahr genutzt werden. Diese Flächen sind besonders wertvoll, da ausreichend lange Ruhephasen vorhanden sind, in denen Wiesenvögel ihre Bruten erfolgreich aufziehen können. Auch viele andere Tiere profitieren von dieser Nutzung, da über einen langen Zeitraum Nahrungs- und Rückzugsraum vorhanden ist. Hohe Düngung ist eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt im Grünland. Viele Flächen werden nur wenig gedüngt. Blütenpflanzen, Insekten und viele andere Arten profitieren durch den lichteren Aufwuchs.

Zudem wird bei der Mahd auf einen Mähaufbereiter verzichtet. Moderne Mähaufbereiter beschleunigen das Anwelken des Mähgutes durch Quetschen. Die mechanische Bearbeitung tötet viele Insekten. Der Verzicht auf diese Aufbereitung erhöht die Überlebensrate der Tiere.

Auf und entlang der Betriebsflächen befinden sich zahlreiche Landschaftselemente wie Bäume, Hecken und Raine, die das Landschaftsbild bereichern und vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Insgesamt gibt es knapp 130 Obstbäume auf dem Betrieb. Streuobstbestände gehören zu den sehr artenreichen Lebensräumen, vor allem für Insekten und Vögel. Die Blüten werden von Wildbienen, Honigbienen und anderen Insekten besucht. Der Betrieb engagiert sich besonders für den Artenschutz. Nisthilfen für Schleiereulen, Kleinvögel und Fledermäuse und spezielle Kleinstrukturen (z.B. Steinhaufen) für Wildbienen, werden stetig optimiert und neu gebaut. In den vielfältig angelegten Gärten werden Zierpflanzen, Kräuter, Salate, Obst und Gemüse angepflanzt. Die Blütenpflanzen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten. Solche Gärten sind Lebensräume mit hoher Artenvielfalt. Für die Rindermast wird die Rasse Vorderwälder gehalten, welche auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen (Vorwarnstufe) steht. So leistet der Betrieb einen Beitrag zur Erhaltung alter und gefährdeter Rinderrassen.

Standort

Baden-Württemberg / Deutschland