Nau GbR

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Über den Betrieb

Der Betrieb von David Nau liegt in Rheinland-Pfalz nahe der Saarländischen Grenze in Hütschenhausen im Landkreis Kaiserslautern auf ca. 240m ü. NN, zum Teil im FFH-Gebiet Westricher Moorniederung, und innerhalb diesem wiederum in den Naturschutzgebieten Scheidelberger Woog und Östliche Pfälzer Moorniederung. Der Betrieb wird seit 1983/1984 als Mitglied im Anbauverband Bioland ökologisch bewirtschaftet. Der mittlere Jahresniederschlag in der Region beträgt 600mm und die typische Bodenart ist sandiger Lehm. Von den insgesamt 200 ha Betriebsfläche sind 80 ha Ackerland und 120 ha Grünland. Auf den Ackerflächen wird zu 50% Wintergetreide, ca. 20% Sommergetreide und ca. 30% Luzerne-Kleegras angebaut, während das Grünland größtenteils als Weidefläche für die Tiere genutzt wird.

Die erste Nutzung erfolgt im Grünland durch Beweidung als Dauer- oder Umtriebsweide ab Ende April bis Anfang Mai und die erste Mahd Anfang bis Mitte Mai. Auf einigen Flächen erfolgt ein zweiter Schnitt im Juli oder August, ansonsten werden sie bis in den Oktober/November beweidet. Geschleppt wird Anfang April zur Beseitigung von Maulwurfshügeln, jedoch nicht auf allen Flächen und auch nicht, wenn es zu nass ist. Im Luzerne-Kleegras erfolgt der erste Schnitt Anfang bis Mitte Mai und der zweite Schnitt Anfang bis Mitte Juli.

Teile der Betriebsflächen befinden sich im FFH-Gebiet Westricher Moorniederung bzw. in den darin gelegenen Naturschutzgebieten Scheidelberger Woog oder Östliche Pfälzer Moorniederung. 30 ha der Betriebsflächen sind im Biotopkataster aufgenommen als Komplex aus Glatthaferwiesen und Feuchtwiesen mit Gräben (15 ha davon als Nassgrünland mit Seggen- oder Simsen-Anteil zwischen 25-75%) sowie 5 ha als seltener Lebensraumtyp 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen), ebenfalls auf dem gleichen Schlag. Diverse Flächen weisen bei lehmigem Untergrund feuchte bzw. periodisch vernässte Bereiche im Acker auf, die als Lebensraum vieler spezialisierter Tier- und Pflanzenarten dienen. Für den Kiebitz beispielsweise sind sie als Nahrungs- und Bruthabitat, sofern sie nicht frühzeitig austrocknen, aber auch verschiedene Amphibien nutzen solche Vernässungen im Acker gerne als Laichgewässer. Auf trockenem Sandboden im Acker existiert eine „Heide“, die eventuell in Zukunft in Grünland umgewandelt werden soll. Das Grünland teilt sich auf in ca. 30-40% trockenes Grasland und 60-70% Niedermoorgrünland (im FFH-Gebiet Westricher Moorniederung).

Erwähnenswert ist der Fund von ca. 70 Pflanzen des in Deutschland und Rheinland-Pfalz stark gefährdeten Lämmersalat (Arnoseris minima) sowie Vorkommen vom gefährdeten Acker-Gipskraut (Gypsophila muralis) und dem Kleinfrüchtigen Ackerfrauenmantel (Aphanes australis). Letzterer steht auf der Roten Liste Deutschlands zwar „nur“ auf der Vorwarnliste, die Art ist auf Äckern jedoch stark gefährdet. Bekannte Vorkommen besonderer Tierarten gibt es vom Weißstorch, Kiebitz, Wiesenpieper und der Kornweihe, sowie aus Untersuchungen von 2013 auch von der Rohrweihe.

Die wesentlichen Maßnahmen und Leistungen für die Artenvielfalt auf dem Betrieb sind:

– 100% der Grünlandflächen werden extensiv bewirtschaftet, 20 ha sogar sehr extensiv.

– Auf über der Hälfte der Flächen wird auf stickstoffhaltigen Dünger verzichtet und bei 2/3 der Flächen auf die Nutzung eines Mähaufbereiters. Davon profitiert vor allem die Grünlandflora, da sich aufgrund der etwas lichteren Vegetation konkurrenzschwächere Arten behaupten können, aber auch wärmeliebende Insekten, die sich in weniger dichten Beständen wohl fühlen. Durch den Verzicht auf den Mähaufbereiter werden die Insekten verschont, die sich im Schnittgut befinden.

– Auf insgesamt 70 ha im Grünland erfolgt während der Brutzeit von Wiesenvögeln in einem Zeitraum von 8 Wochen keine Nutzung, auf 20 ha sogar 10 Wochen lang.

– Die Ackerflächen werden zu 100% mit mindestens 5 Fruchtarten bestellt

– 20 ha ertragsschwache Äcker

– 15 ha periodische Vernässungen im Acker

– 2 neu angelegte Teiche in Auenlage bieten Amphibien gute Lebensbedingungen

Standort

Rheinland-Pfalz / Deutschland