Über den Betrieb
Im Grenzgebiet zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bewirtschaftet der Betrieb vor allem als Landschaftspflege Betrieb weitläufige Grünlandflächen mit einem hohen Schutzstatus entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Mutterkühe schaffen hier durch Ihre Beweidung eine strukturreiche Offenlandlandschaft.
Einen Großteil der Absetzer mästet der Betrieb selbst aus mit Grassilage und Silomais, der auf den Ackerflächen angebaut wird. Teilweise werden auch noch weibliche Absetzer zugekauft und auf den Weideflächen gemästet. Es wird versucht hierdurch den Besatz auf den Flächen anzupassen, denn ein zu geringer Weidedruck auf den Flächen würde zu einer ungewünschten Verbuschung der Flächen führen, was den sonstigen Naturschutzzielen entgegensteht.
Nach seiner Betriebsgründung in 1995 hat der Betrieb es durch die Zupacht bzw. Übernahme von Landschaftspflegeflächen es geschafft eine tragfähige Betriebsfläche zu erreichen. Wie in den meisten Landschaftspflegebetrieben bildet die Mutterkuhhaltung die wirtschaftliche Grundlage, die sich jedoch nur durch die verschiedenen Förderprogramme darstellen lässt. In den letzten Jahren stellt der Betrieb seine Herde auf Angus Rinder um, da diese genügsamer und robuster sind als andere Fleischrassen. Dies ist erforderlich, da i.d.R. der Futterwert der bewirtschafteten Flächen mit zunehmenden Naturschutzwert abnimmt.
Zum Erhalt des Biotopverbunds leistet das Grüne Band einen wichtigen Beitrag, der Erhalt der Offenlandschaft durch Mutterkühe ist hier das Mittel der Wahl.
Der Betrieb von Herrn Gabriel liegt in Ritzleben nahe der Hansestadt Salzwedel. Ein Teil der Betriebsflächen liegen nahe des Betriebssitzes hierbei handelt es sich vor allem um Ackerland, auf dem Silomais für die Ausmast der Rinder angebaut wird. Der Großteil der Betriebsfläche setzt sich jedoch aus Grünlandflächen zusammen, die entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gelegen sind, dem heutigen „Grünen Band“. Auf diesen betreibt der Betrieb Landschaftspflege mit Mutterkühen um die ausgedehnten Grünlandflächen offenzuhalten.
Auf den Flächen entlang der ehemaligen Grenze finden kaum mechanische Pflegemaßnahmen auf dem Grünland, wie etwa Walzen oder Schleppen, statt. Dies ermöglicht es Wiesenbrüter auf diesen Flächen zu Bruterfolg zu kommen. Zudem wird darauf geachtet, dass entlang von Gräben ungenutzte Streifen stehengelassen werden. Dies erfolgt z.B. durch ein entsprechendes Auszäunen mit einer mobilen E-Litze. Somit bieten diese Flächen auch ein attraktives Bruthabitat für Braunkehlchen.
Eine weitere Besonderheit dieser Flächen ist, dass sie mit Weidegebüschen und ähnlichen Feldgehölzen durchsetzt sind. Jedoch ist die Weideaktivität wichtig um die Flächen weiterhin offenzuhalten und somit ihren naturschutzfachlichen Wert für Wiesenbrüter zu erhalten. Um die Attraktivität für Wiesenbrüter zu steigern wurden auf den Flächen zahlreiche Tümpel und Blänken im Grünland angelegt, die Anlage weiterer Blänken befindet sich in Arbeit.
Was die Flächen entlang des Grünen Bands so wertvoll für die Natur macht, ist dass sie durch den Verlauf der ehemaligen Grenze sehr langgezogen und zusammenhängend sind. Somit vernetzen Sie über Landschaftsräume hinweg weitere Flächen. Dies ist sehr wichtig für den Artenaustausch innerhalb eines Biotopverbunds. So trennt die ehemalige innerdeutsche Grenze nicht mehr sondern verbindet Naturräume.
Maßnahmen für die Artenvielfalt
Ackerland
- Lichtäcker
- Anbau von Luzerne-/Kleegrasgemenge (LKG)
Grünland
- Extensive Wiesen und Weiden
- Einschränkung von Düngung
- Verzicht auf Walzen + Schleppen
- Ruhephasen in der Brutzeit
- Stehenlassen von Teilflächen im GL
- Heunutzung
Landschaftselemente
- Fläche der Landschaftselemente
- Altbäume und Totbäume
- Stehende Kleingewässer
- Periodische Vernässungen
Hofstelle
- Ställe und Scheunen als Vogelhabitate
Standort
Sachsen-Anhalt / Deutschland