Der Glänzende Ehrenpreis (Veronica polita) gehört zu den kleinwüchsigen und unscheinbaren Ackerwildkräutern. Auf Äckern kommen meist mehrere Ehrenpreis-Arten vor, die teilweise nicht leicht zu unterscheiden sind. Die Blüten werden gerne von Wildbienen und Schwebfliegen besucht.
Lebensraum und Ökologie
Der Glänzende Ehrenpreis benötigt basenhaltige Böden und wächst in Nordostdeutschland sowohl auf lehmigen Böden als auch auf trockenen Kuppen. Typische Begleiter sind der Feld-Rittersporn (Consolida regalis), die Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua) oder die Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora).
Der Glänzende Ehrenpreis gilt als typische Art der Hack- und Sommerkulturen, kommt aber auch in Wintergetreide vor. Er keimt und blüht das ganze Jahr über, sogar auf der Herbst- und Winterstoppel. Die Pflanzen verzweigen sich dicht über dem Boden und bilden über den Boden kriechende Triebe.
Gefährdung
Der Glänzende Ehrenpreis ist in Deutschland insgesamt ungefährdet, gilt aber in Mecklenburg-Vorpommern als vom Aussterben bedroht. Auf ökologisch bewirtschafteten Betrieben ist die Art auf geeigneten Standorten regelmäßig zu finden.
Vorkommen auf den ökologisch bewirtschafteten Projektbetrieben
Der Glänzende Ehrenpreis kommt auf Betrieben mit basenhaltigen Böden der Grundmoräne vor, z.B. auf Gut Barz (Mecklenburgische Schweiz) und auf Gut Temmen (südliche Uckermark).
Welche Maßnahmen sind besonders zur Förderung des Glänzenden Ehrenpreis geeignet?
Maßnahmen zur Förderung des Glänzenden Ehrenpreis sind noch in der Erprobung. Der Ökologische Landbau bietet grundsätzlich gute Voraussetzungen für das Vorkommen der Art.
Maßnahmen im Handbuch „Landwirtschaft für Artenvielfalt“:
- A1.1 Nicht Striegeln im Vor- und Nachauflauf
- A1.2 Nicht Striegeln im Nachauflauf
- A4.1 Drilllücken
- A4.2 Geringe Kulturdichte
- A5.1 Schutzacker für Wildkräuter
- A5.2 Ackerwildkrautschutz auf Sonderstandorten
- A6 Etablierung und Vermehrung besonders gefährdeter Ackerwildkräuter
Texte: F. Gottwald & K. Stein-Bachinger; erstellt im Rahmen des WWF-Projektes „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ 2015