Ackerwildkräuter – ohne Acker geht es nicht
Für die Ackerwildkräuter wie Kornblume, Sand-Mohn oder Acker-Lichtnelke (sogenannte Segetalflora) ist Ackerland der Hauptlebensraum. Die meisten Arten können außerhalb von Ackerflächen nicht überleben, weil sie eine regelmäßige Bodenbearbeitung benötigen. Viele Arten sind auch auf bestimmte Bodenarten spezialisiert. So gibt es „Zeigerarten“ für Sandböden, Lehmböden, nährstoffarme Standorte, basenhaltige oder saure Standorte. Außerdem hängt ihr Vorkommen von der Dichte der Kulturbestände ab, die wesentlich die Verfügbarkeit von Licht, Nährstoffen und Wasser bestimmt. Viele seltene und konkurrenzschwache Arten sind nur an ertragsarmen „Sonderstandorten“ wie trockenen Kuppen oder vernässten Senken zu finden.
Von besonderer Bedeutung: Kleegras
Ein wesentliches Merkmal des Ökologischen Landbaus ist der Anbau von Kleegras als Stickstofflieferant und Futter für die Tierhaltung im Rahmen einer vielgliedrigen Fruchtfolge. Dies ist gut für die Artenvielfalt, denn das Naturschutzpotenzial von Kleegras ist außerordentlich hoch. Ob Feldhase, Feldvögel, Falter oder Heuschrecken. Sie alle sind im Kleegras wesentlich häufiger anzutreffen als in anderen Ackerkulturen, wie z.B. in Weizen oder Mais.
Die Maßnahmen
Viele Maßnahmen im Ackerland zielen auf das Bereitstellen von kleinflächigen Brut- oder Nahrungsbiotopen und von Rückzugsräumen ab. Beispiele dafür sind die Anlage von Blühstreifen, Drilllücken im Getreide oder ungemähte Streifen im Kleegras. Großflächige Maßnahmen sind die Verringerung von Bestandsdichten, reduzierte Bodenbearbeitung oder die Einhaltung von Ruhezeiten (ohne Pflege und Nutzung) im Kleegras. Auch die Ansaat von gefährdeten Ackerwildkräutern kann unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein.