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G 2.1 Extensive Weide im trockenen Grünland
Standorte mit sehr geringer Produktivität eignen sich am besten für eine Beweidung mit Wiederkäuern wie Schafe, Rinder oder Ziegen. Da sie nicht intensiv genutzt werden, sind derartige Flächen meist sehr artenreich.
Was ist zu tun?
- Flächenbezogene Besatzstärke 0,2 – 0,8 GVE / ha
- Keine Düngung
- Schleppen/Walzen auf maximal 50% der bewerteten Fläche
- Keine Neuansaat oder Nachsaat
- Abstand zwischen zwei Weidegängen auf einer Fläche mindestens 60 Tage
- Keine Zufütterung auf den bewerteten Flächen
Die Beweidungsdichte ist an den Futteraufwuchs anzupassen, damit ein guter Bewirtschaftungszustand ohne Gehölzausbreitung und ohne Verfilzungen der Grasnarbe erreicht wird. Nach einem Beweidungsdurchgang sollten ca. 5-20 % Weidereste vorhanden sein; selektive Nachmahd bei Problemunkräutern ist möglich.
Wesentliche Ziele und Wirkungen auf die Artenvielfalt:
- Extensive Grünlandnutzung bildet die Basis für das Vorkommen vieler Arten der Kulturlandschaft (vgl. G 1)
- Grünland mit geringem Aufwuchs ist besonders günstig für lichtliebende Kräuter und wärmeliebende Insekten wie Tagfalter, Heuschrecken, Wildbienen u.a.
- Besondere Extrembiotope stellen die Sandtrockenrasen und basischen Trockenrasen dar; diese Biotope gehören zu den europaweit geschützten Lebensraumtypen (LRT) nach der FFH-Richtlinie und können
durch extensive Beweidung optimal gepflegt werden
Welche Zielarten profitieren am meisten?
- Grünlandflora
- Flora der Trockenrasen
- Heckenvögel
- Heidelerche
- Insekten
Geeignete Standorte:
- wenig produktives, trockenes Grünland
- Trockenrasen und Heiden
- hofferne Flächen
Wertung
- Gesamtfläche, nur Dauergrünland
- zusätzlich können gewertet werden: G 6 – G 8
- keine zusätzliche Wertung: G 3 – G 5