L 2 Flächige Gehölze

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L 2.2 Hecken und Gebüsche

Einige Vogelarten wie Neuntöter und Sperbergrasmücke bevorzugen baumarme Gehölze als Lebensraum. Hecken dienen auch zur Vernetzung von Biotopen.

Was ist zu tun?

  • Als Hecken und Gebüsch zählen alle Gehölzstrukturen mit einem Baumanteil (Bäume ab 5 m Höhe) von < 25 %; Gehölze mit höherem Baumanteil sind als „Feldgehölze“ zu werten
  • Ein dichtstrukturierter Innenraum von Hecken ist wichtig für die Eignung als Habitat für Gebüschbrüter, bei Beweidung sind deshalb mindestens 20 % der Gebüsche vor den Weidetieren zu schützen (ggf. Auszäunung)
  • Hecken sollten vor allem im Ackerland Bereiche mit krautigen Säumen aufweisen; sie sind sowohl als Lebensraum als auch als Vernetzungselement für Offenlandarten wichtig und Nahrungshabitat für den Neuntöter

Heckenpflege: Seitenschnitt maximal einseitig und pro Jahr max. 50 % des Bestandes. Optimal für Gebüschbrüter: abschnittsweise alle 10–20 Jahre auf den Stock setzen, dabei einzelne Solitärsträucher und -bäume sowie Totholz erhalten.

Heckenneuanlage: Bei Neuanlage von Hecken auf Artenreichtum der Gehölze achten. Neuntöter bevorzugen als Brutplatz dornige Sträucher wie Schlehen oder Weißdorn. Gehölze mit Früchten bieten Herbst- und Winternahrung für Vögel und Kleinsäuger.

Sinnvolle Kombination: Säume, vor allem am Südrand von Hecken (L 8.1, L 8.2)


Wesentliche Ziele und Wirkungen auf die Artenvielfalt:

  • Bruthabitat für zahlreiche Vogelarten, z. B. Neuntöter, Sperbergrasmücke, Bluthänfling, Dorngrasmücke
  • Hecken sind artenreicher Lebensraum, Rückzugsraum und Überwinterungshabitat für zahlreiche Insekten; das Mikroklima im Windschutz von Hecken ist attraktiv für wärmeliebende Arten (z.B. Tagfalter)
  • Nahrungshabitat und Leitlinie für Fledermäuse bei Nahrungsflügen
  • Vernetzungselement zwischen Biotopen

Welche Zielarten profitieren am meisten?

  • Heckenvögel
  • Insekten
  • Fledermäuse

Geeignete Standorte:

  • gesamte Betriebsfläche
  • zwischen Biotopen als Vernetzungselement

Ungeeignete Standorte:

  • weiträumiges Feuchtgrünland mit Bedeutung für Wiesenvögel

Wertung

  • Es zählen nur Landschaftselemente auf der Betriebsfläche
  • Bis zu 3 m können Säume mit zur Heckenfläche gezählt werden; breitere Säume werden unter L 8 gewertet
  • Flächige Gebüschvorkommen: bei einem Deckungsgrad von 20–50 % auf genutzten Grünlandflächen oder Brachen wird die Gesamtfläche (inkl. Offenflächen) gewertet (s. auch L 4)

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